DJ6QO:
CODY 55
der Antennenträger
Bauplan
1. Allgemeines
2. Benötigtes Material
3. Abmessungen der Tuche
4. Abbildungen
5. Einzelheiten der
Konstruktion
6. Reihenfolge der Arbeiten
Das
hier vorliegende Konzept eines Cody entspricht in der Tuchführung nicht den
bisher bei uns gebauten vier Exemplaren, die nach BACKES konstruiert waren.
Vielmehr wird jetzt eine bewusst schlichte Tuchführung angezielt, um die
Schneide- und die Näharbeiten zu vereinfachen.
Zu
den im Weiteren gebrauchten Begriffen wie hinten, vorne, oben und unten
verweise ich auf BACKES und Abb. 1. Die Lektüre des Standardwerks BACKES
„Drachen aus aller Welt“ aus dem Otto Maier Verlag, Ravensburg, wird dringend
empfohlen.
Es wurden zunächst 2 Varianten erwogen, von denen aber hier nur Variante I gründlich beschrieben wird. Variante II ist dann die schlichte Variante.
Beide
Varianten unterscheiden sich durch die Tuchführung:
Variante
I: Oben und unten bestehen die Hinterflächen aus einem Stück. Die Seitenflächen
und die kleinen Flügel vorn bestehen aus einem Stück. Beide Vorderflächen sind
110 cm lang.
Variante
II: Ober- und Unterteil werden je aus einem einzigen Tuch gestaltet. Die Flügel
sind dadurch alle doppelt.
Im
weiteren wird, wenn nicht anders angegeben, nur die Variante I beschrieben.
Spinnakernylon:
6
m rot
60
cm blau
100
cm weiß
Raminstäbe:
156
cm; 10 mm; 4 Stück
56
cm; 10 mm; 2 Stück
250
cm; 12 mm; 2 Stück
190
cm; 12 mm; 2 Stück
Kohlefaserstäbe:
50
cm; 3,5 mm; 4 Stück
Sonstiges:
20
m Nylonschnur; 1,5 mm; für Flügelspitzen und Waage
(20
m Nylonband zum Säumen)
4 m
Mantelschnur
Spleißnadel
100
m Kevlarschnur, 200 kg
Schnurspule
23 cm x 4 cm x 4 cm
Wirbel
200 kg
Stabkappen
mit Nut: 12 für 10 mm; 8 für 12 mm
Lötkolben
> 50 W
Pappe
1 x 1 m²
Nähmaschine,
Nähgarn
Unten. Das hintere Tuch hat eine
Länge von 160 cm. Beide Seitentücher mit kleinen Flügeln sind 75 cm + 5 cm
Überlappung lang. Das Vordertuch ist 110 cm lang + 10 cm für die Überlappungen.
Oben. Oben gibt es vier Tuche.
Hinten überspannt ein Tuch von 280 cm Länge den gesamtem hinteren oberen Teil.
Die Seitenteile und das Vordertuch sind wie unten gestaltet.
Diese
Tuche sind rot und haben eine Breite von 50 cm (gesäumt).
Die
senkrechten Mitteltuche oben und unten sind blau und haben die Abmessung Breite
x Höhe = 50 cm x 45 cm . Zu den 45 cm
lichter Höhe kommen zwei mal 3 cm Naht.
Hinten
wird zwischen die großen Flügel oben und die kleinen Flügel ein weißer
Zwischenflügel genäht. Er hat die Abmessungen 60 x 60 cm² vor Ausschneiden.
Die
Tuchmaße für die Taschen der Längsstäbe sind
150
cm x 10 cm für die 4 langen Stäbe,
50
cm x 10 cm für die 2 kurzen Stäbe in den großen Flügeln.
Unten.
Die
Tuchgröße ist 50 cm x 510 cm
Oben.
Die
Tuchgröße ist 50 cm x 710 cm
Die senkrechten Tuche werden gleich mitgestaltet.
Abbildung 1 zeigt beispielhaft die Umrisse des ganzen Geräts. Die Abmessungen der Tuche sind hier nicht korrekt (Kopfrechnen müsste man können!), aber die Begriffe hinten, vorne, oben und unten sind erklärt.
Zur Größe der Löcher siehe Backes. Die Löcher liegen 1 cm von den Längsstäben
entfernt. Man kann die Löcher auch etwas ovaler formen.
Die Löcher in den senkrechten Tüchern können auch kreisförmig gestaltet werden.
Abb. 7 stellt die Sicht in Längsrichtung dar.
Die
äußeren Abmessungen entsprechen ungefähr dem bei BACKES angegebenen Cody. Das
hier beschriebene Exemplar ist in der Spannweite jedoch oben um 20 cm und unten um 10 cm breiter, d.h. die
Spannweite ist etwas größer.
Die
Flügelspitzen sind an den Kanten mit Nylonschnur verstärkt. Die Schnur
überträgt die Spannkräfte der Diagonalstäbe auf die Längsstäbe der Zellen. Dazu
wird die Schnur an den Längsstäben befestigt. Die Schnur guckt ca. 20 cm aus
den Flügelspitzen heraus.
Als
Tuche werden Spinnakernylon, als Stabmaterial Ramin und Kohlefaser genommen.
Die Spannschnüre an den Flügelspitzen sind aus Nylon. Eventuelle Saumbänder
sind aus Nylon.
Das
Nähen der Säume und das Aneinandernähen der Tücher erfolgt mit einer normalen
Nähmaschine.
Die
Tücher werden mit einem Lötkolben auf ebenem Untergrund geschnitten. Für den
gekrümmten Seitenflügel fertigt man vorher eine Pappschablone, an der man mit
dem Lötkolben längs schneidet.
6. Reihenfolge der Arbeiten Version I
Die Reihenfolge ergibt sich aus der komplizierten Geometrie. Geht man falsch vor, bekommt man manche innenliegenden Nähte nicht gemacht, weil man nicht mehr dran kommt.
a) Zurechtschneiden der roten Tücher. Zur Aufteilung des ursprünglichen Tuchs von 600 x 105 cm siehe Abb. 2.
b) Schneiden der Löcher in die roten Tücher. Zur Lage der Löcher siehe Abb. 3.
c) Säumen der roten Tücher und der Löcher, inkl. Verstärkung. An den Spitzen der Flügel Einarbeiten von Nylonschur in den Saum.
Beim
Umnähen der Löcher sollten Verstärkungen angebracht werden, aus Tuch, Band oder
Schnur. Die normalen Tücher werden an den Säumen nicht verstärkt, da
Spinnakernylon sehr stark ist. Es ist jedoch darauf zu achten, dass das Tuch
beim Zurechtschneiden nicht mit der Schere geschnitten, sondern gelötet wird.
Die roten Tücher werden am Rand einmal umgenäht (Saum), die blauen nicht. In
die Zwischenflügel wird am Saum Nylonschnur eingenäht, um die Flügel zu
spannen.
d) Nach Maßnehmen der entstandenen Zellbreiten Zurechtschneiden der blauen Mitteltuche mit Schneiden der Zentralen Löcher für Stäbe. Zur Lage der Löcher siehe Abb. 4.
e) Schneiden der blauen Tuche auf Maß mit den roten Zellen; Säumen der Löcher. An den Löchern Einarbeiten von Nylonschur o.ä. als Verstärkung.
f) Schneiden und Nähen der Taschen für die Längsstäbe. Zur Gestaltung siehe Abb. 5.
Die Taschen für die Längsstäbe werden aus einzelnen Bahnen vorher zusammengenäht und später auf die großen Hinterflächen aufgenäht (g) oder in die Zellenecken an den Flügeln eingenäht.
g) Aufnähen der kurzen Stabtaschen auf die großen Flügel.
h) Annähen der blauen mittleren senkrechten Tuche, mit Gestaltung der Stabtaschen für die dünnen Mittelstäbe. Dieses muss vor dem Einnähen der Stabtaschen in den Ecken, d.h. dem Schließen der Zellen, passieren. Zur Reihenfolge der Nähte beim Annähen der Mitteltuche an die waagerechten Tuche ist die Reihenfolge zu beachten: 1. an Tuch hinten, Tuch zurückführen und 2. am senkrechten Tuch wieder annähen, wobei Platz für einen dünnen Kohlefaserstab gelassen wird. Beim selben blauen Tuch dann 3. Naht am vorderen Zelltuch, blaues Tuch zurückführen und mit Lücke mit 4. Naht an sich selbst annähen. (Abb. 6).
i) Zusammennähen der langen Stabtaschen mit den Zellentuchen an den Ecken der Zellen. Dieses ist eine kritische Stelle. Das Ganze ist so konzipiert, dass die Naht außerhalb der Zelle liegt. (Abb. 7). Man setzt zuerst die untere Zelle zusammen, so dass die 4 langen Stabtaschen in Richtung der oberen Zelle praktisch frei sind. Diese werden dann mit den anderen Teilen der oberen Zelle zusammengenäht, wobei auf den Abstand der oberen von der unteren Zell zu achten ist. Die in Abb. 7 angegebene Verbindung der 3 Teile wird zuerst geklebt, dann genäht. Markierungen sollten mit Bleistift B bis 3B gemacht werden.
j) Abmessen der Zwischenflügel-Maße am vorhandenen Drachen. Die Zwischenflügel sind in Abb. 1 weiß. Zurechtschneiden der Zwischenflügel und Einnähen derselben. Man bedient sich am besten beim Ausschneiden des Zwischenflügels einer Pappschablone. Die Zwischenflügel werden gesäumt, wobei ein Band zur Verstärkung eingenäht wird.
k) Verknoten der Spannleinen an den Längsstäben und Anbringen der Waage an den Längstangen vorne oberhalb der oberen und unteren Zelle.