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DNYANESHWARI


KAPITEL 12
 

YOGA DER HINGABE


 

WER IST BESSER - DER WEISE ODER DER ERGEBENE ANHÄNGER ?

Arjuna fragte: "Shri Krishna, die Kosmische Gestalt, die du mir zeigtest, war überirdisch, und habe mich deshalb gefürchtet. Zweifellos existierst du in beiden Erscheinungsformen, der materiellen und der merkmallosen, nicht-materiellen. Mit dem Pfad der Hingabe kommt man zu deiner materiellen Gestalt, während der Yoga-Pfad zu deiner nicht-materiellen Gestalt führt. Dieses sind die beiden Pfade, dich zu erreichen, die zur Zugangsschwelle der jeweiligen Gestalt führen. (12:21-24). Sage mir bitte, Shri Krishna, ob die Kosmische Gestalt, die du mir gezeigt hast, deine wahre Erscheinungsform oder nur ein Spiel ist. (12:28).

Alle Handlungen deiner Anhänger geschehen wegen dir. Für sie gibt es nichts Höheres als dich. Sie haben zugunsten der Verehrung für dich alle ihre Wünsche und Gedanken aufgegeben. Die Weisen bewahren deine Gestalt in ihren Herzen und dienen dir. Und das Ding, was jenseits der Silbe AUM ist, kann nicht beschrieben werden; es ist anders als alles andere, unzerstörbar, nicht mit den Sinnen wahrnehmbar, nicht vorzeigbar und nicht durch Raum und Zeit beschränkt, und die Menschen meditieren mit dem Gefühl "Ich bin das Brahman" darüber. Sage mir bitte, wer von den beiden, der Weise oder der ergebene Anhänger, wirklich zur Weisheit kommt. (12:29-33).

DER ERGEBENE ANHÄNGER IST EIN HÖHERSTEHENDER YOGI

Shri Krishna antwortete: "Die ergebenen Anhänger, deren Glaube stetig mit der Hingabe wie ein Fluss in der Regenzeit wächst, vorwärts getrieben durch die Stärke der vergangenen Verdienste, in deren Herz Liebe aufwallt, die ihre Aufmerksamkeit Tag und Nacht auf Mich konzentrieren und sich Mir vollkommen hingeben – diese betrachte Ich als höhere Yogis. (12:36-39).

DER YOGA-PFAD IST MÜHSAMER

Arjuna, außerdem bemühen sich viele Suchenden, das gestaltlose und unzerstörbare Brahman mit der Haltung "ich bin das Brahman" zu erkennen. (12:40). Indem sie mutig ihre Organe unterdrücken, lassen sie mit Hingabe die Sinnesfreuden verschwinden und erreichen dann das Brahman mittels Yoga-Stellungen und Kundalini-Kräften. So folgen sie dem schwierigen Yoga-Pfad und indem sie allem und allen gegenüber eine ausgewogene Haltung einnehmen und indem sie ihr Ego opfern, erreichen sie das unbeschreibliche Brahman. (12:47-48, 50-57). Nach all’ dieser Mühe erreichen sie aber auch nur mich. Deshalb gewinnen sie durch Yoga außer mehr Mühe nichts Besonderes. (12:58-59).

Diejenigen, die hoffen, das unbeschreibliche Brahman ohne Hingabe zu erreichen, werden auf ihrem Weg durch das Verlangen nach einer gehobenen Stellung im Himmel und die Verlockungen der riddhi und der siddhis behindert. Sie müssen sich auf die Verwicklungen durch Begierden, Zorn usw. gefasst machen. Sie müssen Hunger und Durst unterdrücken, und den Elementen wie Wind und Sonne begegnen. In Beherrschung Glück zu suchen, sich mit einem Baum anfreunden, sich mit Frische umgeben, sich mit der heißen Sonne zudecken und im Regen zu sitzen gleicht einer Witwe, die sich auf dem Begräbnis-Scheiterhaufen verbrennt, ohne dass der Leichnam des Ehemannes sich auf ihm befindet. (12:60-66). Die, welche diesem Yoga-Pfad gefolgt sind, haben nur große Leiden erdulden müssen. (12:69). Jemand der noch seinen Körper besitzt, kann nicht das Gestaltlose (Brahman) erreichen. Wer sich intensiv um das Merkmallose bemüht, wird dennoch große Qualen erleiden. Wer aber dem Pfad der Hingabe folgt, wird diese Leiden nicht durchmachen. (12:73-75).

 

EIN ERGEBENER ANHÄNGER SCHENKT MIR ALLES

Die Anhänger erfüllen ihre von ihrer Kaste vorgeschriebenen Pflichten mit Freude und vermeiden verbotene Handlungen. Sie opfern dann die Früchte ihrer Taten, indem sie sie Mir schenken. Ihre geistigen und körperlichen Neigungen bewegen sich nur in Meine Richtung. Sie werden durch diese ununterbrochene Verehrung und durch Meditation Mein Aufenthaltsort. Sie geben sich nur Mir liebevoll hin, versagen sich die Freuden und die Befreiung und legen Mir mit vollständiger Hingabe Körper, Geist und Reichtum zu Füßen. Ist es möglich, diese ergebenen Anhänger nur mit Worten zu beschreiben? Arjuna, Ich muss ihnen alle ihre Wünsche erfüllen. (12:76-82).

ICH LIEBE MEINE ANHÄNGER

Meine Anhänger sind Mir so lieb wie ein Kind seiner Mutter. Und Ich habe Mir vorgenommen, Mich um ihre Probleme des Lebenskampfes zu kümmern. Warum sollten sich Meine Anhänger um weltliche Probleme kümmern? Diese Anhänger sind wie Familienangehörige; ist es da nicht Meine Pflicht, sie vor Schwierigkeiten zu bewahren? Ich fühle Mich verlegen, wenn Ich sehe, dass diese Welt in den Wirren von Geburt und Tod steckt. Wer wird auf diesem Ozean des weltlichen Lebens, den er überqueren muss, nicht ängstlich? Ich wurde wiedergeboren und eilte zu Meinen Anhängern, damit sie sich weniger fürchten. Ich wurde mittels des Floßes mit Meinen tausend Namen ihr Erretter auf dem Meer. Ich habe die einzeln und ohne Verpflichtungen Lebenden auf die Meditation angesetzt, während die mit Familien auf das Boot mit Meinen Namen genommen wurden. Einigen Anhängern lege Ich die Schwimmweste der Liebe an und bringe sie an das Ufer der Befreiung. Ich mache diejenigen, die sich Meine Anhänger nennen - und seien es Tiere - würdig, einen Platz in Meinem Königreich Vaikuntha einzunehmen. Daher sorgen sich Meine Anhänger überhaupt nicht; denn Ich bin immer da, um sie zu retten. Ich wurde von Meinen Anhängern besessen, sobald sie Mir ihren Geist und ihr Bewusstsein unterwarfen. Arjuna, du solltest also diesem Bhakti-Pfad folgen, um ein fortgeschrittener Anhänger zu werden. (12:86-96).

VERSCHIEDENE WEGE ZUR ERLANGUNG DER HINGABE

Arjuna, konzentriere Geist und Verstand fest auf Meine Gestalt, und wenn du dabei in Mein Inneres gelangst, wirst du Mich erreichen. Denn was gibt es noch einen Unterschied zwischen dir und Mir, wenn dein Geist und Verstand fest in Mir verharren? (12:96-99). Das Ego begleitet automatisch Geist und Verstand; lasse deshalb Geist und Körper auf Mich konzentriert sein und dort fest verharren. Du wirst dann Meine alles durchdringende Gestalt erreichen. Dieses ist ein Versprechen, ich schwöre es. (12:101-103).

Abhyasayoga: Wenn du nicht in der Lage bist, Mir deine ungeteilte Aufmerksamkeit mit deinem Geist und Verstand zu geben, dann mache folgendes. Wende Mir mindestens einmal während des ganzen Tages deinen Geist für einen Moment zu. In genau diesem Moment, wenn dein Geist das Glück der Erfahrung des Kontaktes mit Mir erfährt, entsteht eine Abneigung gegen die Sinnesfreuden in deinem Geist, und er wird sich langsam aus den weltlichen Dingen zurückziehen. (12:104-107). Dann wird er langsam und beständig in Mich eindringen, bis er eins mit Mir wird. Dieses wird Abhysayoga oder Yoga der Praxis genannt. Es gibt nichts, was man damit nicht erreichen kann. Nichts ist schwierig, wenn man diesen Yoga der Praxis wählt. Werde deshalb eins mit Mir, indem du diesen Yogapfad einschlägst. (12:108-113).

Widme Gott deine Handlungen: Fall du nicht die Kraft für diesen Yoga der Praxis hast, bleibe wie du bist. Kontrolliere deine Sinnesorgane nicht, lasse von deinen Vergnügungen nicht ab und gib auch deinen Stolz nicht auf. Gehorche der Familientradition und den Gesetzesvorschriften. Es liegt an dir, dich so zu verhalten, siehe aber zu, dass du nie "ich habe das getan" sagst, was du auch tun oder entscheiden magst. Denn nur der Allmächtige weiß, ob etwas getan werden soll oder nicht. Sei eins mit dem Selbst, ohne dass du den Gedanken, etwas sei vollständig oder unvollständig, in deinem Geist aufkommen lässt. Gib den Stolz des Handelnden auf und belaste deinen Geist nicht mit Gedanken an weltliche oder geistige Handlungen. Richte deine Konzentration immer fest auf Mich, und was immer passiert, weihe es Mir. Wenn du diese Haltung einnimmst, wirst du nach deinem Tod befreit werden. (12:114-124).

Werde wunschlos: Arjuna, falls du keine Handlungen für Mich durchführen kannst, sei Mir wenigstens ergeben. Wenn du es für schwierig hältst, Mir deine Handlungen zu weihen, bevor du dich zu ihnen entschlossen oder nachdem du sie durchgeführt hast, kümmere dich nicht darum. Du brauchst dich noch nicht einmal nach Mir zu sehnen. Aber lasse deinen Verstand wach sein, die Organe zu beherrschen, und lass ab vom Verlangen nach Belohnung für irgendwelche Taten. So wie Bäume und Pflanzen ihre Früchte verstreuen, solltest du auch auf den Lohn für vollbrachte Taten verzichten. Lasse noch nicht einmal das Gefühl aufkommen, dass du dich an Mich erinnern sollst oder dass die Taten für Mich vollbracht werden sollen. Lasse diese Gefühle zusammen mit dem Lohn für die Handlungen im Nichts verschwinden. (12:125-130). Arjuna, du musst bezüglich aller deiner Handlungen wunschlos werden. Dieses Opfer der Handlungen mag einfach erscheinen, aber es ist der bedeutendste unter allen Yogas. Die Handlungen, die durch Selbst-Aufgabe ungetan werden, werden nicht (zum Karma) angehäuft, und man muss nicht nach seinem Tode wiedergeboren werden. (12:132-136).

DAS ERREICHEN DES INNEREN FRIEDENS

Durch Übung kann man zu Weisheit gelangen, durch Weisheit kommt man zur Meditation, und wenn man erst einmal in Meditation versunken ist, verschwinden die Handlungen (karmas). Mit den Handlungen verschwindet automatisch die Belohnung für die Handlungen, und man erreicht einen dauernden inneren Frieden. Daher ist diese Schritt-für-Schritt-Methode die Übung, den Zustand des inneren Friedens zu erreichen. (12:137-140).

Arjuna, Weisheit ist höher als Übung, und Meditation ist höher als Weisheit, und der Verzicht auf den Lohn für Handlungen ist höher als Meditation, und der innere Frieden ist höher als der Verzicht auf die Früchte seiner Mühen. Dieses sind die aufeinanderfolgen Stufen des Pfades, der zu innerem Frieden oder der Glückseligkeit des Brahman führt. (12:141-143).

WAS EINEN ERGEBENEN ANHÄNGER AUSMACHT

So wie das Bewusstsein nicht zwischen "mein" und "dein" unterscheidet, empfindet ein Mir ergebener Anhänger kein Hassgefühl gegen irgendein Geschöpf. (12:144). Er ist allen gegenüber gleichermaßen freundlich und kümmert sich wie ein sorgendes Kindermädchen um sie. In seinem Geist treten keine Gefühle von Egoismus oder Besitzanspruch auf, und er ist sich noch nicht einmal der Gefühle von Freude und Leid bewusst. Er ist versöhnlich wie Mutter Erde und er ist immer voller Seligkeit. (12:148-150).

So wie der Ozean immer voll ist, ob es regnet oder nicht, ist er auch ohne fremde Hilfe glücklich. Er beherrscht seinen Geist mit überzeugter und wahrer Entschlossenheit. In seinem Herzen sind er und die Höchste Seele eins geworden. Wer so mit den Reichtümern des Yoga gesegnet wurde, unterwirft mir seinen Geist und Verstand, und wenn er dadurch innerlich und äußerlich gereinigt worden ist, ist er mir in Liebe ergeben, der Ergebene Anhänger, der Befreite, der Yogi, und Ich liebe ihn wie ein Ehemann seine Frau liebt. (12:151-156). Ich liebe ihn wie Mein eigenes Leben, aber selbst dieses Gleichnis passt nicht. Die Liebe zu einer Person ist wie ein bezaubernder mantra. Man kann es mit Worten nicht ausdrücken, aber Ich sehe mich gezwungen, es dir wegen deines Vertrauens zu Mir so zu erzählen. Deshalb benutzte Ich das Gleichnis von Ehemann und Frau; wie kann man sonst diese Liebe ausdrücken? (12:157-159).

DER ANHÄNGER, DEN ICH LIEBE

Jetzt höre dir die Beschreibung der Eigenschaften des Anhängers an, für den Ich in meinem Herzen Platz habe. (12:164).

Er fühlt sich nicht durch diese unfreundliche Welt angegriffen, und andere werden durch ihn nicht gestört. Er merkt, dass er zum Leben aller Geschöpfe gehört, und deshalb wird er ihrer auch nicht überdrüssig. Er denkt von der Welt wie von seinem eigenen Körper; deshalb verschwinden Gedanken des Gefallens oder Nicht-Gefallens aus seinem Geist. Weil dwaita, das Gefühl, vom Universum verschieden zu sein, verschwindet, verschwinden auch die Gefühle von Freude und Zorn. Oh, wie liebe Ich den, der Mich verehrt, nachdem er von den Gefühlen von Glück und Schmerz und von Angst und Sorge befreit wurde! Er ist vollkommen vom Glück des Selbst durchdrungen und hat Vollkommenheit erreicht. Er ist von allen Begierden frei, und sein Glück nimmt weiter zu. (12:166-172).

Zu Lebzeiten befreit: Man kann die Befreiung leicht im kashi (Benares) erreichen, aber es ist nötig, dort zu sterben. Beim Besuch des Himalaya büßt man für seine Sünden, aber das Leben ist dort gefährlich. Die Heiligkeit der Heiligen ist jedoch nicht so gefährlich. Das Gangeswasser ist heilig und wäscht die Sünden ab, welche Gewissensbisse bereiten, aber man kann dort leicht ertrinken. Die Weisheit der Heiligen ist so tief wie der Ganges und kann nicht ausgelotet werden, aber man ertrinkt nicht in ihr. Im Gegenteil, man wird dadurch schon zu Lebzeiten befreit. Wie heilig muss die Gesellschaft eines Heiligen sein, durch dessen Berührung sogar das Gangeswasser von seinen Sünden befreit wird. Solch ein Heiliger wird durch seine Heiligkeit sogar der Schutzpatron heiliger Plätze, und er lässt die schlechten Gedanken aus dem Geist eines Menschen verschwinden. Er ist innerlich und äußerlich rein wie die Sonne und erfährt das Prinzip des Brahman. Sein Geist ist alldurchdringend, wird aber von nichts betroffen. Er ist immer glücklich und nichts stört ihn. Er hat bei seinen Handlungen kein Ich-Gefühl. So wie ein Feuer ohne Brennstoff erlischt, wird er nach Entsagen von Äußerlichkeiten vom inneren Frieden erfüllt und ist ein Hort der Befreiung. So gelangt dieser Mensch, der mit dem "Ich-bin-das-Brahman"-Gefühl erfüllt ist, über den Dualismus hinaus. Aber wegen des Glückes, das er durch die Hingabe erfährt, teilt er sich auf in zwei Wesen, von denen er das eine " Anhänger" und das andere "Gott" nennt, und gibt dadurch den Nicht-Anhängern ein Beispiel für den rechten Pfad der Hingabe. Ich bin nur von jenem Anhänger besessen, über den ich meditieren kann. Ich bin glücklich, wenn ich ihn treffe. Ich werde für ihn wiedergeboren und trete in seine Welt. Ich liebe ihn so sehr, dass ich mein Leben für ihn opfere. (12:173-189).

Er liebt nichts so sehr wie Selbst-Erkennung und genießt also keinerlei körperliche Freuden. Nachdem er sich selbst als das Universum erkannt hat, haben das Gefühl der Dualität und der Hass seinen Geist verlassen. Indem er fest glaubt, dass sein wahres Selbst niemals zerstört werden wird, fürchtet er niemals den Tod. Und weil er selbst Brahman geworden ist, jenseits dessen nichts ist, verlangt er nichts mehr. Er hat keine Gefühle wie "dieses ist gut" und "das ist schlecht". So bleibt er sogar mein Anhänger, nachdem er das unendliche Brahman erreicht hat. Ich schwöre, dass mir keiner näher steht als solch ein Mensch. (12:190-196).

Arjuna, er hat nicht einen Deut von Gefühl für den Unterschied zwischen den Menschen, und er betrachtet Freund und Feind als auf gleicher Basis stehend. Ehrung und Beleidigung, heiß und kalt, sind ihm gleich. Er bleibt unbewegt von Glück und Unglück. Er behandelt alle Geschöpfe gleich. Die Leute in den drei Welten mögen ihn. Solch ein Anhänger, der von allen Sinnesfreuden und Verlangen ablässt und abgeschieden bleibt, lebt durch die Festigung seines Bewusstseins im Selbst. Er fühlt sich durch Verleumdung nicht entmutigt noch durch Lob erhoben. Er bewegt sich mit gleicher Haltung beiden gegenüber und verhält sich entsprechend. Ohne Wahres oder Falsches zu äußern bewahrt er sein Schweigen und genießt den Geist-losen Brahmazustand, aus dem er nicht mehr zurückkehrt. Er sucht niemals irgendwo Zuflucht und betrachtet die ganze Welt als seinen Ruheplatz. Er ist sicher, dass das gesamte Universum seine Heimat ist. Weiterhin ist er eifrig bemüht, mir ergeben zu sein, auch nachdem er selbst das ganze Universum geworden ist. Deshalb halte ich ihn wie eine Krone auf meinem Kopf. Jeder würde sich vor einer höherstehenden Person verbeugen, aber vor dem vorhin beschriebenen Anhänger wirft sich die ganze Welt nieder. Nur ein wahrer Guru wie Lord Shiva kann diesen Respekt vor der Hingabe beschreiben, aber wer Lord Siva lobt, lobt Mich. (12:207-216). Selbst nach dem Erreichen des Zieles der vierten Pflicht, d.h. der Befreiung, folgt mein Anhänger weiter dem Pfad der Hingabe und gibt der Welt ein Beispiel. Er hat Anspruch auf die Befreiung und entscheidet, wem Befreiung gewährt wird und wem nicht, und selbst hierbei ist er sehr demütig. Deshalb verbeuge ich mich vor ihm und trage seine Fußspuren auf meiner Brust. Um das Glück seiner Gesellschaft zu haben, musste ich, der ich ohne Gestalt bin, wiedergeboren werden. Es gibt keinen Vergleich für das Ausmaß, mit dem ich ihn mag. Ich mag auch jene sehr, die seiner Lebensgeschichte zuhören und ihn loben. Arjuna, was ich dir jetzt erzählt habe, ist der Yoga der Hingabe. Er ist so bedeutend, dass ich persönlich solch einen Anhänger liebe und ihn in meinem Geist bewahre und auf meinem Kopf trage. (12:219-229).

ICH MAG AUCH DIEJENIGEN, DIE VON ANHÄNGERN ERZÄHLEN

Diejenigen, die den interessanten Erzählungen über Yoga zuhören und somit wie in unsterblich machenden Nektar baden, die Yoga selbst erfahren und in denen er Kraft ihres Glaubens wächst und sie so festigt, dass sie ihn praktizieren, diese Menschen betrachte ich als meine ergebenen Anhänger und Yogis. Sie lieben mich und betrachten mich allein als das letzte Ziel, auch wenn sie dank geeigneter Veranlagung zu günstigen Ergebnissen beim Yoga kommen, so als wenn Samen auf fruchtbaren Boden fällt, wie ich früher schon erklärte. Deshalb bin ich immer um sie besorgt, Arjuna. Diejenigen, die Göttergeschichten mögen, sind selbst Orte heiligen Geschehens und heilige Personen. Ich meditiere über sie. Sie sind meine zu verehrenden Gottheiten, und ich mag keine anderen Personen. Ich bin von ihnen angetan; sie sind mein Schatz, und ich freue mich sehr, wenn ich ihnen begegne. Und, Arjuna, ich erachte diejenigen den Göttern gleich, die Geschichten über meine ergebenen Anhänger erzählen. (12:230-239).

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Essen, Mai 2000.
Letzte Änderung: 2010-NOV-18          Eingangsseite des Übersetzers.