DNYANESHWARI
(Vorw. philosophischer Teil)
von Dr. V.V. Shirvaikar
Anmerkungen des deutschen Übersetzers
Der Verfasser der englischen Version, Herr Dr. V.V. Shirvaikar, ist ein alter Freund,
den ich anfangs der 70er Jahre anlässlich Arbeiten bei der IAEA in Wien kennenlernte. Wir haben uns von Anfang an sehr gut verstanden und seitdem Kontakt gehalten.
Im März 1999 teilte mir mein Freund aus Puna mit, dass er eine englische Übersetzung des mehr philosophischen Teils der Dnyaneshwari abgeschlossen hatte. Es sei als Kommentar zur Bhagavad Gita (Gita) ein weit verbreitetes religiöses Standardwerk, das in vielen indischen Haushalten gelesen würde und Gründzüge der hinduistischen Lehren enthalte. Er fragte mich, ob ich eine deutsche Übersetzung vornehmen wolle und fügte den Text zur Ansicht gleich bei.
Nun kannte ich den Namen dieses Buches nicht, wohl aber die Einstellung meines Freundes, und weil ich große Stücke von ihm halte, besah ich mir die Texte und machte mich gleich freudig ans Werk, die ca. 160 Seiten zu übersetzen. Die Übersetzung dauerte 18 Monate und wurde erleichtert, weil wir uns über Emails beraten konnten.
Zu Hilfe kam mir beim Übersetzen auch, dass ich als alter Lutheraner ähnliche Stoffe, angefangen bei den christlichen Mystikern, gelesen hatte, und mit der Thematik vertraut war.
Saint Dnyaneshwar, der Autor der Dnyaneshwari, hat als Reformator in unserem Sinne gewirkt, indem er literarische und organisatorische Hindernisse aus dem Weg räumte, die die Bevölkerung, speziell die relativ ungebildete Landbevölkerung, an der Gotteserfahrung hinderten.
In der Dnyaneshwari ist wie in der Gita eine ausgeprägte Ethik analog "Ehrfurcht vor dem Leben" enthalten. Dieses wird seltsamerweise von manchen nicht anerkannt - siehe Albert Schweitzer "Les grands penseurs de l'Inde", Éditions Payot, Paris.
Die Dnyaneshwari ist ein weitverbreitetes heiliges Buch.
In unserem Bereich der abrahamitischen Religionen wurden die heiligen Bücher immer wieder benutzt, Unheil zu stiften. Normgebende Institutionen wie Schule und Klerus fanden dazu Mittel und Wege der Rechtfertigung.
Auf der anderen Seite dienten die Schriften dann als Mittel des Trostes für die Betroffenen.
Das entsprechende Schicksal der Dnyaneshwari ist mir unbekannt.
Zur Lektüre der Bhagavad Gita empfehle ich die deutsche Ausgabe Sri Aurobindos sowie die "Essays über die Gita" von Sri Aurobindo, beide erschienen bei Verlag Hinder+Deelmann in Gladenbach.
Sehr zu empfehlen ist "Bhagavad Gita. Der Gesang des Erhabenen" als Neuübersetzung und Kommentar der Bhagavad Gita von Professor Michael von Brück, herausgegeben im Verlag der Weltreligionen (im Insel-Verlag, Frankfurt/Main und Leipzig), 2007.
Essen, Dez.2002
Der Übersetzer:
Dietrich Platthaus
Email: dj6qo@web.de
Eingangsseite des Übersetzers und Seitenautors.
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